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Staanemer Kerbborsche e.V.
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Kurzfassung der Vereinsgeschichte

Anfangsjahre

Nachdem es lange Jahre keine Kerb mehr in Steinheim gegeben hatte, beschloss der damalige Vorsitzende der DJK Steinheim, Gerhard Kraft, sich dieser Situation anzunehmen.

Vor allem mit Hilfe der Vereinskameraden Karl-Heinz Braun und Gerd Schaffner wurde aus einer Idee Wirklichkeit. Man bestellte bei der Firma Rollwa ein Zelt und holte sich die Schausteller-Familie Stein mit ins Boot, die mit einigen Buden, Autoscooter und Schiffschaukel anrücken sollten. Außerdem hatte sie reichlich Erfahrung mit der Bewirtung von vielen Gästen bei großen Festen.

Und so wurde im Jahre 1972 die allererste DJK Kerb auf der Mainwiese in Klein Steinheim gefeiert.

Natürlich wurde zu der Kerb – wie auch der folgenden – auch ein umfassendes Festprogramm erarbeitet. Es wurden namhafte Kapellen engagiert, es wurden Fässer im Wettbewerb gerollt, zu Schubkarrenrennen aufgerufen, etc. Zur Stärkung wurden Bratwürste gebraten, Leberkäse gebacken und Brötchen geschmiert. Schon damals wurde die Tradion von Kerbfleischwurst, Haxe und Kerbbraten eingeführt. Weil die Gäste auch am Montag – anfangs sogar noch am Dienstag – versorgt werden mussten, gab es die Kerbsuppe. Gegen den Durst servierte man Bier, Cola, Fanta, Wasser, … die Liste war lang.

Und als Höhepunkt einer jeden Kerb gedachte man einen Kerbborsch zu küren, der anders als die Stroh-Kerbborsche früherer Zeiten nicht verbrannt werden sollte. Hintergedanke: der lebendige Kerbborsch soll im ersten Jahr wie ein Äppelwoi-König oder Faschingsprinz die Kerb repräsentieren und in den Folgejahren bei der Organisation und Durchführung der Kerb helfen. Ein komplexes Auswahlverfahren sorgte (und sorgt auch heute noch) dafür, dass Männer mit besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten in die Riege der Kerbborsche aufgenommen wurden bzw. werden. In einem Zeitungsartikel wurde beispielsweise festgehalten, dass die Kerbborsche-Anwärter am Freitagabend in die Fluten des Mains stiegen und ihre Schwimmkünste vor den Augen des kritischen DJK Kerbausschusses unter Beweis stellten. Der so gefundene aktuelle Kerbborsch wurde selbstverständlich auch immer von einer namhaften Persönlichkeit gekürt. Im Falle von Willi Mack, dem ersten Kerbborsch, war es noch Gerhard Kraft (später liebevoll Kerbvadder genannt) selbst, später waren es Vorstände anderer Vereine, kirchliche Würdenträger oder Politiker bis hin zur Oberbürgermeisterin.

Mit der Zeit wurde es immer schwieriger die Kerb als einzelner Verein auszurichten – es waren zeitweise bis zu 130 Vereinsmitglieder nötig, um die Veranstaltung durchzuführen. Hinzu kamen die Beschwerden und Anzeigen von Anwohnern wegen Lärm- und anderer Belästigungen. So wurde dann die DJK Kerb im Jahre 1988 das letzte Mal auf der Festwiese in Klein Steinheim am Main gefeiert.

Wechsel zur Hof-Kerb

Ab dem Jahre 1989 wurde ein neues Kapitel der Kerb geschrieben. Zwar behielt man den Namen DJK Kerb bei (wofür die DJK alljährlich einen Obulus erhielt), aber die Organisatoren waren zu dieser Zeit vornehmlich Gerhard Gritzka, Gerd Schaffner und Horst Lieder, die fast ausnahmslos mit den anderen bereits gekürten Kerbborsche sowie deren Familien die Veranstaltung durchführten

Die Kerb zog also um in die Ludwigstraße, auf das Gelände des Getränkehandels Gritzka. Dort war es nun nicht mehr möglich Fahrgeschäfte zu präsentieren. Alles was blieb, war ein kleines Kinderkarussel und ein Süßigkeitenstand. Trotz allem war die Kerb immer so gut besucht, so dass diese Steinheimer Traditionsveranstaltung aufrecht erhalten werden konnte. Die Besucher machten sich allerdings keinen Begriff davon, was das an logistischem Aufwand bedeutete. Denn vor der Veranstaltung musste der Hof leer geräumt werden, d.h. man verlagerte das gesamte Leergut und die anderen Gerätschaften in den Innenhof des Nachbargebäudes. Dann wurden das Zelt, die Zapfanlage, Kochutensilien, Tische, Bänke usw. aufgestellt, um nach dem Veranstaltungsabend wieder zum größten Teil zurückgebaut zu werden, denn der Verkauf des Getränkevertriebs musste ja weitergehen. Ein Knochenjob für die veranstaltenden Kerbborsche, die das Ganze jedoch immer wieder gerne auf sich nahmen, um sich am Abend bei den vergnügten Gästen den (unausgesprochenen) Dank abzuholen.

Die DJK-Kerb, mittlerweile die 44., hielt sich bis zum Jahre 2016 im Getränkevertrieb, wobei sie einmal wegen des frühen und völlig unerwarteten Todes von Gerhard Gritzka ausfallen musste.

Zurück an den Main

Die Durchführung der Kerb 2017 wurde im wesentlichen dadurch gefährdet, dass mit dem Verkauf der nachbarlichen Liegenschaft die Lagermöglichkeiten nicht mehr gegeben waren. Also suchte man nach anderen Möglichkeiten die Kerb weiterzuführen. Diese fanden sich schließlich auf dem Parkplatz unterhalb der Kulturhalle.

Und so zog die Kerb beginnend mit der Nummer 45 von der Ludwigstraße wieder an den Main. Durch den Zustrom der Menschen und das allgemeine Feedback wurde klar, das man alles richtig gemacht hatte. Allen Unkenrufen zum Trotz hatte man eine Stelle gefunden, um die Steinheimer Kerb wieder richtig aufblühen zu lassen.

Vereinsgründung

Da sich während der Planung der Kerb Nr. 45 herausgestellt hatte, dass die DJK laut Aussage des damaligen Vorsitzenden seit dem Jahr 1989 nicht mehr der offizielle Betreiber der Kerb war, entschied man sich bei der üblichen Kerb-Nachbesprechung einen eigenen Verein zu gründen. Dieser Verein, der „Staanemer Kerbborsche e.V.“, besteht offiziell seit dem 08.02.2019. Eingetragene Mitglieder sind die meisten der Kerbborsche, fast alle der Ehefrauen bzw. Lebensabschnittsgefährtinnen, wie es auf Neuhochdeutsch heißt, etliche (Schwieger-) Kinder, sowie einige Freundinnen und Freunde. Gerne nehmen wir auch Dich, lieber Leser, in diesen Kreis auf.

Mit dem neuen Verein kamen auch einige Veränderungen für die Staanemer Kerb : vor dem Zelt existiert jetzt ein Biergarten, die Bühne ist aus dem Zelt herausgewandert und es gibt mindestens eine vegane Speise. Nach wie vor organisiert das Fest eine Gruppe von Vereinsmitgliedern, aber für die Durchführung werden neben den eigenen Vereinsmitgliedern auch gerne einmal andere Vereine oder Bekannte angeworben. Dafür helfen die Kerbborsche freiwillig und unentgeldlich (Spenden werden natürlich angenommen) bei anderen Veranstaltungen wie z.B. offiziellen Empfängen, Vereinsfeiern und dem Hanauer Bürgerfest (um nur einige zu nennen).

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Geschrieben von: Ullrich Mänz
Kategorie: Geschichte
Veröffentlicht: 11. Juni 2024
Zugriffe: 866

1973 - größer, schöner, besser

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Geschrieben von: Ullrich Mänz
Kategorie: Geschichte
Veröffentlicht: 06. Juni 2024
Zugriffe: 939

Da die erste DJK-Kerb ein großer Erfolg war, wurden für die zweite im Jahr 1973 alle Register gezogen. Das Zelt fasste diesmal 800 Personen und war schon beim Dämmerschoppen am Freitagabend zu zwei Dritteln besetzt. Die offizielle Eröffnung fand am Samstag nach einem Umzug durch die Steinheimer Straßen statt, zu dem man auch den Binding-Sechser-Zug eingeladen hatte.

Binding-6er-Zug

Als nächstes wurde die freiwillige Feuerwehr geholt, um mit Hilfe der großen Drehleiter einen weit sichtbaren Kerbbaum aufzustellen.

Freiwillige Feuerwehr stellt den Kerbbaum auf

1972 - die erste Staanemer Kerb

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Geschrieben von: Ullrich Mänz
Kategorie: Geschichte
Veröffentlicht: 04. Juni 2024
Zugriffe: 946

Schon seit Alters her wird die Weihe einer Kirche gefeiert. Und das nicht nur mit einem besonderen Gottesdienst sondern auch mit einem Fest, bei dem die Gemeinde zusammenkommt, isst, trinkt, lacht und singt, ja vielleicht sogar tanzt. Im 19. Jahrhundert wurden daraus z.T. die Jahrmärkte (auch Kirmes, Kirchweih oder Kerb bzw. Kerwe genannt), wo neben den Gauklern und Musikgruppen auch Schausteller mit Schiffschaukel und Karussell, z.T. auch fahrende Händler anwesend waren. So auch in Klein-Steinheim, der Perle am Main. Die ältesten unter uns werden sich vielleicht noch daran erinnern, dass die Kerb (Kirchweih) ganz früher einmal am Marktplatz stattgefunden hat. Heute heißt der Platz allerdings "Francheviller Platz" und wird als Spielplatz genutzt. Andere denken vielleicht auch mit Wehmut an die Zeit zurück, wo man die Kerb in den Gaststätten - von denen es damals deutlich mehr als heute gab - feierte

Warum die Kerb irgendwann nicht mehr auf dem Marktplatz oder in der Kneipe ausgiebig gefeiert wurde, ist ein gut gehütetes Geheimnis der Geschichte. Aber Gerhard Kraft, in den 1970er Jahren Vorstandsmitglied im Sportverein DJK, und ein paar seiner Freunde fanden diesen Zustand nicht haltbar. So beschlossen Sie eines Abends im Vereinsheim Hüttchen beim Feierabendbier, die Kerb mit Hilfe der Vereinskolleginnen und -Kollegen neu aufleben zu lassen. Unterstützung holte man sich außerdem bei der Schaustellerfamilie Stein, deren Vorfahren angeblich schon vor 1900 die Klah-Staanemer Kerb ausgerichtet hatten und somit über ausreichende Erfahrung bei der Durchführung eines großen Festes haben sollten. Das Stein'sche Familienoberhaupt war natürlich ebenfalls begeistert und sagte zu, nicht nur mit Rat und Tat bei der Organisation sondern auch bei der Durchführung zu helfen, und ein paar Fahrgeschäfte mitzubringen.

Nach fast einem Jahr Vorbereitungszeit und einer für Deutschland (BRD) erfolgreichen Fußball-Europa-Meisterschaft war es dann am Freitag, den 21. Juli 1972, endlich soweit: die erste DJK Kerb wurde auf der Mainwiese feierlich eröffnet. Dazu hatte man ein großes Festzelt, geliehen von der Firma Rollwa in Großauheim, aufgebaut, und die Schausteller kamen mit Kettenkarussell, Schieß-, Süßigkeiten- und Losbuden.

Begonnen wurde am frühen Freitagabend mit dem offiziellen Bieranstich, Musik und Tanz. Am Samstagnachmittag wurde ein Umzug durch Steinheim veranstaltet, der neben einzelnen Gruppen aus dem Verein (Handballer, kleine, mittlere und große Fußballer, Turner usw. und so fort) auch den sog., Sechser-Zug einer Frankfurter Brauerei umfasst.

An dieser Stelle ist eine Anmerkung für unsere (Kindes-) Kinder angebracht:

Ganz früher wurde das Bier in großen Holzfässern gereift, die man dann in die Stück für Stück in die Gaststätten geliefert hat. Das geschah auf großen Wagen, die von bis zu sechs sehr großen starken Pferden (#Kaltblut) gezogen wurden. Den Erzählungen zufolge kannten die Pferde eines solchen Bierzuges die Touren durch die jeweilige Stadt so gut, dass sie der Reihe nach alle Gaststätten anfuhren und davor anhielten, ohne dass der Kutscher eingreifen brauchte. Der musste ja auch schließlich mit jedem Wirt eine Bierverkostung vornehmen um zu noch vor-Ort zu beweisen, dass das Bier auch frisch ist. Zum Feierabend bekamen die Tiere dann aber auch einen ordentlichen Schluck.
In den frühen 1970er Jahren gab es in Frankfurt noch zwei Brauereien, die sich einen solchen Sechser-Zug zu repräsentativen Zwecken leisteten - der LKW hatte längst die Pferdekutsche abgelöst - und diesen gerne bei Veranstaltungen ausgeliehen haben. Seit den 90er Jahren sind diese Bierzüge leider eine echte Rarität.

Es gab also einen großen Umzug, der von dem in (vereinfachter) hessischer Tracht gekleideten Vorstand angeführt wurde und der ähnlich dem heutigen Faschingsumzug durch ganz Steinheim führte. Mit dabei war auch die mit Stroh ausgestopfte Kerbpuppe, der Kerbborsch. Dieser musste traditionell am Ende der Kerb, das war 1972 erst am Dienstag, den 25.7., verbrannt werden. Gerhard Kraft, der dieser Tradition aus dramaturgischen Gründen schon zugetan war, fand allerdings, dass ein Kerbborsch mit all seinen Erfahrungen für die kommenden Jahre nützlich sein könnte, weshalb er mit der ersten DJK Kerb auch die Kürung eines überlebenden Kerbborsch einführte. Und so wurde - in der geheimer Wahl durch den Vorstand bestimmt - Willi Mack in die hessische Tracht gesteckt und am fortgeschrittenen Samstagabend mit Schärpe und Medaille zur ersten Staanemer Kerbborsch gekürt. Seine Hautaufgabe, die Gäste bei Laune zu halten, hat er sehr ernst genommen:

Willi Mack, der erste Kerbborsch
der 1. Staanemer Kerbborsch Willi Mack und eine unbekannte Besucherin

Sonntagmorgen ging es erst einmal in die Kirche St. Nikolaus. Die Kirchweihe lag an diesem Tag, es war der 23, Juli, genau 79 Jahre zurück. Nach dem Gottesdienst luden die Kerb-Veranstalter zum Kerbbraten mit Kartoffelsalat oder Brot ein - wir wollen hier keine keine falsche Hoffnung für die diesjährige Kerb schüren, denn auch damals mussten die Gäste ihren Kerbbraten selbst bezahlen; früher hat man das eben so gesagt.

 

Geschichte der Staanemer Kerbborsche

Vorwort

Die nachfolgenden Ausführungen zur Geschichte der Staanemer Kerbborsche beruhen vornehmlich auf Erzählungen und Zeitungsberichten. Im einen oder anderen Detail kann es dabei durchaus zu Abweichungen von der Realität gekommen sein. Diese sind aber nicht bewusst erfunden oder böse gemeint.

Die meisten Personen in dieser Geschichte sind zwar nicht frei erfunden, doch deren Reden und Taten konnten lediglich nachempfunden werden, eben weil es keine genauen Aufzeichnungen (s.o.) gibt. Dabei ist es durchaus möglich, dass die Autoren ein bisschen über das Ziel der reinen Berichterstattung hinausgeschossen sind oder dass es zu Verwechslungen gekommen ist. Auch hierfür entschuldigen wir uns schon vorab.

Last but no least: für Mithilfe bei der Korrektur oder Komplettierung der Geschichte sind wir, die Autoren der "Erstausgabe", dankbar. Und wer will, kann gerne auch einfach so mithelfen. Bitte per e-Mail oder Telefon beim Vorstand melden.

 

Details
Geschrieben von: Ullrich Mänz
Kategorie: Geschichte
Veröffentlicht: 31. Mai 2024
Zugriffe: 1607

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